Neben New York, London und Berlin hat auch München eine lange und anerkannte Graffiti Geschichte – wer hätte das gedacht! München muss sich auch keinesfalls verstecken, viele angesehene Sprayer der Street Art Szene stammen aus München und Deutschland.
Der wohl bekannteste ist Loomit. Seine und viele Werke anderer international anerkannter Künstler findet man noch bis Anfang November in der Ausstellung Magic City – Die Kunst der Strasse in der kleinen Olympia Halle.
Während einer Radltour durfte ich die Hotspots der Münchner Graffiti Szene erkunden – die ideale Vorbereitung auf einen Besuch in der Ausstellung. Für mich wurde die Kunst dadurch viel lebendiger. Deshalb habe ich eine kleine kulinarische Fahrradtour zu diesen Hotspots zusammen gestellt.
Ich hatte das Glück und war mit Martin Arz unterwegs, Martin kennt die Graffiti Szene seit Jahren und organisiert verschiedene München Safaris. Unter anderem auch eine Fahrradtour mit dem Titel Street Art Safari. Wer Zeit hat sollte sich einer dieser Touren anschließen, Martin kennt sich so gut aus wie kein anderer. In seinem Hirschkäfer Verlag erschien bereits ein Buch, welches sich der Münchner Urban-Art-Szene widmet.
Für alle die an den wenigen Terminen keine Zeit haben oder lieber auf eigene Faust unterwegs sein wollen ist meine Tour eine Alternative.
Start: Luitpoldbrücke am Friedensengel
In der Unterführung unter dem Friedensengel versteckt sich eine regelrechte Graffiti Galerie (rechter Hand wenn man von der Luitpoldbrücke auf den Friedensengel blickt). Einer der berühmtesten Sprayer Deutschlands – Loomit – hat sich hier mit Kollegen und im Auftrag der Stadt verewigt. Mit ins Boot geholt hat er beispielsweise Flin und Tonik74 aus München, HNRX aus Innsbruck, Stuko aus Japan und Kelp aus Chile. Jeder Künstler hatte frei Hand und durfte die ihm zugewiesene Fläche ohne Vorgaben und somit ganz individuell gestalten.
1.Station: Bora Beach
Auf der Praterinsel befindet sich die Beach Bar “Bora Beach”. Genießt dort einen erfrischenden Prater Sprizz mit Basilikum-Minz-Sirup, bevor ihr weiter strampelt.
2.Station: Stencil
Auf dem Weg zum Kabelsteg den Blick nach links halten, denn dort gibt es an einer Betonsäule des Zauns ein sogenanntes Stencil – ganz unscheinbar. Übersetzt heißt das Schablone, hier arbeitet der Künstler zuerst
an einer Schablone und kann vor Ort dann relativ schnell arbeiten. Soll das Schablonen-Graffiti in mehreren Farben erstrahlen, muss für jede Farbe eine eigene Schablone angefertigt werden,
diese werden dann nach und nach angelegt und besprayt.
3.Station: Muffatwerk Biergarten
An der Mauer des Muffatwerk Biergartens hat sich unter anderem Loomit verewigt.
4.Station: Muffatwerk Biergarten
Unweit der 3. Station findet man ein außergewöhnliches Graffiti. Es stammt von Benuz, einem Pionier der mexikanischen Street Art Bewegung. In seinen Graffiti-Writings findet man oft Skelette und Totenköpfe.
Er vermischt neue mit traditionellen Themen der mittelamerikanischen Kultur und ist unverkennbar begeistert von Kaligrafie. Natürlich kann man hier auch noch einkehren und ein Bierchen genießen.
5.Station: Fußgängerunterführung
Anlässlich der WM 2006 durfte Loomit zusammen mit den Osgemeos Zwillingen aus Brasilien die Fußgängerunterführung unterhalb des Müllerischen Volksbades verzieren. Leider wurde vieles mittlerweile zerstört und “dekorative” Neonröhren wurden mitten durch das Kunstwerk an der Decke angebracht.
Weiter bis zur Brudermühlbrücke.
6. Station: Brudermühlbrücke
Unter der Brudermühlbrücke wird man von sehr großflächigen und fantastischen Kunstwerken überrascht. Besonders beeindruckend sind zwei Garffitis,
die München in seiner Blütezeit und dann nahe dem Untergang zeigen. Die Details sind faszinierend.
7. Sation: Tumblingerstraße
Münchens einzige, offiziell freie Graffitiwand. Hier kann jeder legal sprayen und seine Kunstfertigkeit zeigen. Bevor man startet sollte man sich bewusst sein wen man da gegebenenfalls übersprüht.
Ende: Schlachthof und Restaurant Monti
Im Schlachthof sind einige ebenfalls sehr große Graffitis zu bestaunen. Am Ende der Tour unbedingt noch im Restaurant Monti einkehren, die Antipasti dort sind fantastisch!
Besser könnte die Tour nicht enden.
noch bis zum 3. September in der kleinen Olympiahalle München
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag – Freitag & Sonntag, Ferienmontage 10 bis 18 Uhr
Samstag 10 bis 22 Uhr
Termine
09. Juli 2017
26. Julia 2017 in Zusammenarbeit mit Isarlust
17. September 2017
08. Oktober 2017
Treff unterhalb des Friedensengels an der Prinzregentenbrücke vor der »Franken«-Statue
Info diese Safari endet an der Tumblingerstraße
Kosten 14 € • p.P.
Beginn 10.00 Uhr
Dauer ca. 2,5–3 Stunden
Safari-Guide Buchautor und Street-Art-Experte Martin Arz
Teilnahme nur mit dem eigenen Fahrrad möglich!
Während der Radltour wurden wir vom BR begleitet und gefilmt. Wer entdeckt mich?