Mexikanische Restaurants verbinde ich in der Regel mit billigem Tex-Mex Essen, Cocktail Happy Hour und einer wahnsinnig lauten Geräuschkulisse. Im La Lucha in Berlin war ich allerdings positiv überrascht. Der amerikanische Akzent der Kellner war für mich in Kreuzberg mittlerweile keine Überraschung mehr – scheint wohl gerade in zu sein – dafür aber das kulinarische Angebot.
Das bunt dekorierte Restaurant in Kreuzberg serviert eine moderne Interpretation Mexikanischer Küche. Der Fokus liegt auf authentischen und traditionellen Gerichten. Übersetzt heißt “La Lucha” der Kampf. Mexikaner benutzen diesen Begriff im positiven Sinne, um ihre Antriebskraft, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen auszudrücken. Da das La Lucha gut besucht ist, muss man um einen Platz zu bekommen leider auch ein bisschen kämpfen, also reserviert rechtzeitig.
Los ging es mit einem kleinen Welcome Drink und wenn ich klein schreibe, dann meine ich auch ein Stamperl, das es allerdings in sich hatte: Ananas und Limette, Koriander, Minze & Jalapeno. Nachschub hätte ich sicher nicht abgelehnt. Man muss scharf mögen, aber da sind sie bei mir an der richtigen Adresse, geht schon mal gut los!
Anschließend wurden mir drei Salsas vor die Nase gestellt. Eine davon war mild, eine mittelscharf mit Erdnüssen und eine richtig scharf, im leuchtend roten Plastik-Fläschchen. Zum Dippen hatte ich allerdings nichts, wahrscheinlich waren die drei Sößchen zum Verfeinern meiner Gerichte gedacht.
Auch wenn ich die Guacamole im La Lucha nicht selbst probieren konnte, die Portion am Nachbartisch sah köstlich aus und dank meiner geschärften Ohren kann ich sie euch trotzdem empfehlen.
Ich entschied mich für das Ceviche Negro mit Dorade, Kohlrabi, Gurke und Avocado. Serviert wird der rohe Fisch in einem Dressing mit Tintenfischtinte. Am Nachbartisch servierte man indes Tlayude Poblane, eine großen Mais-Tortilla belegt mit Babymais, Babyzucchini, Shimeji Pilzen und Chile. Ich durfte ein Foto machen, das sich gelohnt hat, denn den beiden hat es gut geschmeckt – das war zum Zeitpunkt des Fotos ja noch nicht klar.
Bei mir ging es dann weiter mit Flores Fritas, Chrysanthemenblüten, die in einem Teigmantel knusprig heraus gebacken werden. Dazu gibt es eine Tomaten-Zimt-Salsa. Dieser Gang macht zwar fototechnisch etwas her, geschmacklich war ich leider nicht so überzeugt. Teig und Fett dominierten zu sehr. Macht aber nichts, dafür entlohnte mich der Rest und natürlich auch die leckeren Drinks.
Selbstverständlich gibt es im La Lucha Klassiker wie Margaritas, aber auch Sangria und Agaven Schnaps. In Mexiko heißt er nicht Tequila, sondern Mezcal und bedeutet vom aztekischen übersetzt Schnaps. Kein Vergleich mit der Flasche mit dem roten Hütchen! Agaven wachsen in Mexiko überall, auch wenn man die Blätter und Blüten essen kann, wirklich bekannt ist die Pflanze nur für den Alkohol den man damit herstellt. Übrigens darf sich ein Mezcal nur so nennen, wenn er auch aus Mexiko kommt, wie beim Champagner ist die Bezeichnung regional geschützt.
Im La Lucha könnt ihr ein kleines Tasting bestellen, die so geannten Flights. Tequila Discovery Flight, Barrel Aged Flight, Mezcal Discovery Flight oder Wild Agave Flight – es gibt noch einige mehr. Ein Flight oder Tasting besteht aus 3 mal 2 cl Gläsern und ist perfekt um sich mit den Agave-Spirituosen vertraut zu machen.
Ich entschied mich allerdings für einen Amor Amargo, die mexikanische Negroni Variante mit Vida Mezcal, Vermouth, Chili Likör und Campari. Und weil die Auswahl einfach zu verlockend war gab es nach dem Essen noch einen Grilled Pineapple Margarita. Ich war kurz davor noch den Rosemary & Ginger Margarita zu bestellen, aber dann hätte ich vielleicht das Airbnb nicht mehr ohne Hilfe gefunden, also blieb es bei zwei Cocktails.
Paul-Lincke-Ufer 39–41
10999 Berlin
So-Do 18:00 – 22:00 Uhr
Fr-Sa 18:00 – 23:00 Uhr
Webseite: http://laluchaberlin.com/