Bierliebhaber aufgepasst, seit wenigen Monaten gibt es in München ein Lokal, welches seinem Namen alle Ehre macht, das “Frisches Bier” im Schlachthofviertel. Wie der Name schon verrät, gibt es frisches Bier – das ist für München nicht unbedingt ungewöhnlich – allerdings gibt es in keiner anderen Location so viele Craftbeer Sorten frisch vom Zapfhahn.
Braumeister Tilman Ludwig und sein Partner Maximilian Heisler haben sich Dank einer Crowdfunding-Kampagne einen Traum erfüllt. Tilman hat sich mit den Tilmans Bieren bereits einen Namen gemacht, aber auch Max ist als als Wirt der Geyerwally und Aktivist ein bekanntes Gesicht in München. In der Hochburg des Bieres hatte es Craftbeer lange nicht leicht. Tradition und alt eingesessene Marken dominiert die Bierlandschaft in Bayern. In den letzten Jahren änderte sich das. Immer mehr Craftbeerhersteller aus dem Münchner Raum machen sich einen Namen und die logische Konsequenz für die beiden Gründer war ein Lokal, dass die Vielfalt der Craftbeere anbietet.
Das Angebot geht dabei weit über Bayerns Grenzen hinaus. Von insgesamt 14 Zapfhähnen fließt der frische Gerstensaft in die Gläser. Eine große Tafel an der Wand verrät einem das aktuelle Angebot, denn wenn ein Fass leer ist, wird eine andere Sorte angezapft. Helles, Weizen, Bock, aber auch Stout, Ale oder IPA sind angeschrieben. Und das Angebot kann sich sehen lassen.
Besonders überzeugt hat das MANGO-HABANERO BAEVER (White IPA) aus Norwegen. Ganze 8% Alkohol stecken in der Mischung aus Weißbier und India Pale Ale mit doppeltem Hopfen. Für den extra Kick sorgt ein fines Mangoaroma und natürlich Chili.
Ebenfalls eine Fruchtbombe ist das FOUR HORSEMEN von FrauGruber. Das New Worl Imperial IPA hat 7,8 % Alkoholgehalt und hat Dank Hafermalz einen sehr trüben Orangeton. Der erste Schluck ist geprät mit Aromen von Maracuja, Pfirsich, Orange und etwas Limette – erst dann kommt die kräftige Bitterness vom Hopfen durch. Perfekt für Hopfenfreaks und Neugierige, die experimentierfreudig sind.
Mit den 14 Zapfhähnen ist das Angebot aber noch lange nicht vollständig. Darüber hinaus gibt es auch Bier aus der Flasche. Wie zum Beispiel das HOPPEBRÄU SLYRS – IMPERIAL STOUT. Das fast schon sirupartige Stout wird mehrere Monate in Slrys-Whiskyfässern gelagert und kann dort reifen. Dadurch erhält es seine Farbe und ein intensives Whiskyaroma. Mit 11,1 % schlägt es ganz schön zu Buche, also nicht für ungeübte Trinker.
Wer bei schönem Wetter nicht drinnen versauern möchte, ist hier trotzdem richtig. Wenn es die Temperaturen zu lassen werden die großen Glastüren nach draußen geöffnet und es gibt sogar ein paar Sitzgelegenheiten vor dem Lokal.
Begeistern bin übrigens nicht nur ich, das “Frisches Bier” gewann beim diesjährigen Fizzz Award in der Kategorie “Bestes Bier-Konzept”.
Bei so viel hochprozentigem Bier darf die Grundlage natürlich nicht fehlen. Zugegeben, die Überraschung ist absolut gelungen, denn in so einer Bierkneipe erwartet man eigentlich eher Hausmannskost, wegen der man wahrscheinlich nicht wieder kommen würde. Das was Koch Valentin im “Frisches Bier” zaubert ist aber alles andere als gewöhnlich oder langweilig. Passend zum Bier wechselt die kleine, aber äußerst feine Karte wöchentlich. Und auch Vegetarier brauchen sich keine Sorgen machen, mindestens ein Gericht ist immer fleischlos.
Mo – Do 17-1 Uhr
Fr – Sa 17-2 Uhr
Thalkirchner Str. 53 (Schlachthof/Dreimühlenviertel)
Webseite: http://www.frischesbier-muenchen.de/
Ich wurde vom Frisches Bier eingeladen, vielen Dank dafür!
Auf die Berichterstattung und Kritik hatte dies allerdings keinerlei Einfluss.